Lucian Hölscher verfolgt die Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Auch die Zukunft hat ihre Geschichte: Gewandelt haben sich im Laufe der Zeit nicht nur die konkreten Zukunftsvorstellungen vergangener Gesellschaften, sondern auch die Zukunft als Dimension gesellschaftlicher Selbstorganisation überhaupt.
In einer aktualisierten und deutlich erweiterten Neuauflage seines 1999 erschienen Standardwerkes verfolgt Lucian Hölscher die Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Er zeigt, wie der vorausschauende Blick der Menschen seit mehr als 300 Jahren in zyklischen Konjunkturen immer weitere Zukunftsräume erobert und damit unser Leben in der Gegenwart grundlegend auf die Zukunft hin ausgerichtet hat.Zunächst verwirrt bereits der Titel. Wie kann etwas entdeckt werden, das zwar fest in unserem gedanklichen Gebäude verwurzelt ist, aber doch in einer (geringeren oder größeren zukünftigen) zeitlichen Entfernung liegt?
Tatsächlich ist der Begriff der Zukunft, wie Hölscher aufzeigt, zumindest im germanischen Sprachraum überhaupt erst seit dem späten Mittelalter bekannt. Einen wirklichen Bruch mit der bisherigen Weltsicht ergaben erst die Forschungen im Bereich der Geschichtsphilosophie um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit ihrem Axiom der Einmaligkeit jeglichen geschichtlichen Ereignisses. Die Zeit zwischen 1830 und 1890 wird als diejenige der Demokratisierung von Staat und Gesellschaft, welche Politik als bürgerliches Interesse gegenüber dem Staat artikuliert, gekennzeichnet; als herausragende Kulturereignisse der Phase zwischen 1890 und 1950 stellt Hölscher Städtebau, Pädagogik, Sozialmoral und das veränderte Frauenbild (mit neuen Rollenbildern) dar. Der Zukunftsbegriff hat sodann unter den Nationalsozialisten keine prognostische sondern allenfalls eine propagandistische Bedeutung. Die Zeit seit 1950 stellt Hölscher als die Rückkehr zu einer kurzfristigeren Prognostik von mehreren hundert auf nurmehr 10 bis 30 Jahre mit einem pessimistischen Grundklang dar.
Grundsätzlich fällt auf, dass der Autor seine unterschiedlichen Ausführungen durch reichhaltige und durchweg pointierte Beispiele aufzeigt. Dies führt auch den nicht Vorgebildeten zu einer tieferen Einsicht in die an und für sich schon komplexe Materie. Nicht verschwiegen werden soll -- trotz des insgesamt sehr ansprechenden Eindrucks, den das gesamte Büchlein (auch wegen seiner klaren, eingängigen und präzisen Diktion) macht, dass das Thema dem Autor mit Fortschreiten der Epochen etwas zu verschwimmen scheint. So gewinnt man zwischenzeitlich ein wenig das Gefühl, dass man eine kurze mitteleuropäische Kultur- und Staatsgeschichte liest. Doch dies mindert den ansonsten hervorragenden Eindruck des Werkes kaum. Für historisch Interessierte: unbedingt empfehlenswert! --Alexander DrewesLucian Hölscher verfolgt die Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Auch die Zukunft hat ihre Geschichte: Gewandelt haben sich im Laufe der Zeit nicht nur die konkreten Zukunftsvorstellungen vergangener Gesellschaften, sondern auch die Zukunft als Dimension gesellschaftlicher Selbstorganisation überhaupt.
In einer aktualisierten und deutlich erweiterten Neuauflage seines 1999 erschienen Standardwerkes verfolgt Lucian Hölscher die Geschichte der Zukunft in Europa von ihrer Entdeckung in der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Er zeigt, wie der vorausschauende Blick der Menschen seit mehr als 300 Jahren in zyklischen Konjunkturen immer weitere Zukunftsräume erobert und damit unser Leben in der Gegenwart grundlegend auf die Zukunft hin ausgerichtet hat.
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