FLUGFELD DER ROYAL AIR FORCE BRÜSSEL-EVERE / 14. OKTOBER1944
Als Major Rothwell entlang des Hangars ging flog plötzlich eine Seitentür des Gebäudes auf. Ein Mann in Technikerkluft kam heraus. Offensichtlich wollte er eine Zigarette rauchen.
Rothwell konnte nicht anders als einen Blick in den Hangar zu werfen. In kaum 30 Metern Entfernung stand in einem fast gleißenden Licht eine riesige anthrazitgraue Bombe auf einem Podest. Techniker schienen sie für die Beladung auf einem Transporter fertigzumachen.
Von hinten hörte der Major den strengen Ruf des Militärpolizisten.
„Weitergehen! Nicht stehenbleiben!“
Rothwell zuckte zusammen und ging sofort weiter. Dabei warf er einen letzten Blick in den Hangar.
Unter einem offiziell aufgetragenen Schriftzug „TOP SECRET“ war auf den dunklen Körper der Bombe ein handschriftlicher Spruch mit Kreide aufgetragen. Er lautete:
„GOOD BYE LUDWIGSHAFEN“
WESTFRONT - OKTOBER 1944
Der Zweite Weltkrieg geht in seine entscheidende Phase. Die Russen stehen im Osten kurz davor die deutsche Reichsgrenze zu erreichen und die Angloamerikaner haben ebenfalls nach einem atemberaubenden Vormarsch die Reichsgrenze erreicht. Doch in dem hügeldurchzogenen Gebiet an der deutschen Westgrenze kommt der Vormarsch ihrer Armeen an der Siegfried Linie zum Stehen.
Verlustreiche Schlachten toben bei Aachen, bei Metz und im Hürtgenwald. Die Schlacht um die Brücke von Arnheim endet in einem dramatischen Desaster.
In der Zwischenzeit erreicht der Wettlauf der Wissenschaftler der Kriegkontrahenten seinen Höhepunkt. Dabei scheinen die Deutschen mehr als eine Nasenlänge voraus zu sein – die Raketen V1 und V2, blitzschnelle Düsenjäger und ultraleistungsfähige U-Boote werden in die erbitterte Schlacht geworfen.
Doch die Amerikaner haben ein Ass im Ärmel, das alles, was bisher entwickelt wurde, um Längen in den Schatten stellt. Die US-Wissenschaftler haben in Los Alamos die tödlichste Waffe der Menschheitsgeschichte entwickelt. Ein Jahr früher als geplant steht die Atombombe zur Verfügung.
Da beschließt der amerikanische Präsident angesichts des sich verhärtenden Widerstands und der unberechenbaren technischen Fortschritte des deutschen Kriegsgegners alle Optionen in Erwägung zu ziehen. Im Oktober 1944 startet eine der geheimsten Missionen, die die Welt je gesehen hat.
Aber im Dezember 1944 entgleitet den Amerikanern die Situation. Der Reichsführer SS Himmler sieht die Chance gekommen, den Lauf der Weltgeschichte in dramatischer Weise zu ändern...
BERLIN 20. DEZEMBER 1944
Der Reichsführer SS Heinrich Himmler legte den Hörer des schwarzen Telefons auf die Gabel. Er reckte sein Kinn nach oben und lachte laut auf. Alles war perfekt gelaufen. Soeben war der Funkspruch von "seinem" Oberleutnant Stahlgruber eingetroffen, auf den er so sehnsüchtig gewartet hatte. Schon in wenigen Stunden würde er der Herrscher über die schrecklichste Waffe sein, die überhaupt vorstellbar war.
Ein Adrenalinstoß durchfuhr ihn angesichts der dramatischsten Wendung, die die Weltgeschichte jemals gesehen hatte...
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