"WILDE SAU" - MINENFELD DES TODES
„Sie sagten mir die Krauts hätten eine mystische Beziehung zu ihrem deutschen Wald. Deswegen würden sie um den Hürtgenwald bis zur letzten Patrone kämpfen – einem Wald in dem bezeichnenderweise das „Deadman`s Moor“ lag. Aber das dann folgende Inferno stellte alles Vorstellbare in den Schatten.
Der Tod klopfte dir ständig auf die Schulter. Er kam mit den verdammten Granaten, die in den Baumkronen krepierten und dich mit brennendheißen Schrapnell duschten, mit teuflischen Minen, die unseren Männer die Beine wegrissen, mit versteckten MG-Feuer aus wenigen Yards Entfernung, das ganze Squads in Sekunden auslöschte. In der Nacht drehten gestandene Männer in ihren Waldperimeter-Stellungen vollständig durch, nur weil sie das Knacken eines Zweiges hörten. Wer einmal in diesem regendurchdrängten, dunklen Wald des Todes war, fragte nicht mehr ob sondern nur noch wann der Grim Reaper ihn holen würde…“
(Jefferson Larkin, Private, 28th US Infanteriedivision)
ANMERKUNG DES AUTORS
Das vorliegende Werk beschreibt fiktional in einer Narrative, aber mit höchstmöglicher Authentizität die dramatischen Ereignisse während der Schlacht im Hürtgenwald 1944. Die Narrative widmet sich den Geschehnissen der Kämpfe im Bereich Ochsenkopf-Peterberg, Vossenack, Schmidt-Kommerscheidt sowie dem Minenfeld "Wilde Sau" vor dem Ort Hürtgen.
SEPTEMBER 1944 - DIE BITTERE SCHLACHT AN DER DEUTSCHEN WESTGRENZE BEGINNT...
Am 10. September 1944 erreichen die ersten US-Aufklärungseinheiten die deutsche Reichsgrenze im Westen. Die alte Kaiserstadt Aachen wird auf Hitlers Befehl erbittert verteidigt. Ziel der Amerikaner ist es durch den sogenannten Stolberger Korridor in die rheinische Tiefebene Richtung Köln vorzustoßen.
Doch südlich von Aachen liegt das Plateau des Hürtgenwalds. Das riesige Waldgebiet wird von den Amerikanern als tödliche Gefahr angesehen. Zum einen bietet es einen hervorragenden Bereitstellungsraum für einen Angriff in die Flanke der US-Armee. Wichtiger jedoch sind die Rur-Staudämme, deren Sprengung die gesamte Ebene fluten und so einen Vormarsch für Wochen verhindern würde.
Am 13. September stoßen die ersten US-Einheiten in das dunkle Waldgebiet vor. Schnell merken sie das der Wald eine unheimliche und mörderische Kampfzone ist. Tagelanger nicht enden wollender Regen begleitet das Eindringen. Der dichte Tannenwald läßt die Männer die Orientierung verlieren, oft müssen sie durch das dichte Unterholz kriechen, der Kontakt von einzelnen Sqads zu den eigenen Einheiten geht verloren.
Doch dies sind nur die Unbille der Natur. Die Deutschen wissen um die Bedeutung des Waldes und richten begünstigt durch das Gelände eine formidable Verteidigung ein. Plötzliche Nahkämpfe sind an der Tagesordung - Bajonette, Handgranaten und Spaten werden tägliche Kriegswerkzeuge in einer Schlacht, in der Jagdbomber und Panzer meist nicht einsetzbar sind. Doch es sollte schlimmer kommen für die Amerikaner – viel schlimmer...
18. NOVEMBER 1944 / Minenfeld „Wilde Sau“ vor Hürtgen / Das 121. US Infantry Regiment ist zum Angriff angetreten...
„1st Lieutenant Starks Herz rast wie wild nachdem er in dem schlammigen Feld zu Boden gegangen ist. Im nächsten Moment bekommt er den nächsten Adrenalinschock. Nur 30 Zentimeter vor ihm thront halb aus der Erde heraussteckend eine Mine! Es ist eine „Bouncing Betty“ – die gefürchteste Mine, die die Krauts in ihrem Arsenal haben. Starks hat in der Etappe Opfer dieser Höllenmaschine gesehen. Grauenhaft zugerichtete Männer, die voller Splitter Opfer der hochspringenden und in der Luft explodierenden Anti-Personen-Mine geworden waren. Wahrscheinlich war die nur wenig von ihm entfernte Mine durch den Artilleriebeschuss aus der Erde geschleudert worden. „Nur keinen Fehler machen!“, schiesst es dem US-Soldaten durch den Kopf.“
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