Dieses Tagebuch erschien erstmals 1915 und erzählt aus den ersten Tagen des ersten Weltkriegs, als die deutsche Kolonie Tsingtau in China von den Japanern belagert und schließlich erobert wurde.
Diese Neuausgabe wurde mit Bildern aus Tsingtau sowie einem Vorwort und Nachwort versehen, die Hintergrundinformationen zur Geschichte von Tsingtau und dem Leben Richard Wilhelms bieten.
Aus dem Vorwort von August Kind (1854–1915):
Dr. Wilhelm hat während der Belagerung Tsingtaus ein Tagebuch geführt. Eine Abschrift davon ist mir infolge der erschwerten Verbindungen erst jetzt durch seine Frau aus Schanghai zugegangen. Das Tagebuch war von Dr. Wilhelm nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ich habe aber dennoch geglaubt, es ihr nicht vorenthalten zu sollen, wobei ich nur unwesentliche Änderungen vorgenommen und einige ganz persönliche Bemerkungen weggelassen habe. Weite Kreise werden gern von diesem Tagebuche Kenntnis nehmen. Das Wesen eines Tagebuches bringt es mit sich, daß es keine streng geordnete und zusammenhängende Darstellung der Belagerung enthält, sondern eine zwanglose Mitteilung von persönlichen Empfindungen, Beobachtungen und Erlebnissen bietet. Aber gerade diese verleihen dem Inhalt einen besonderen Reiz, und verschiedene Züge aus seiner Erfahrung, die Dr. Wilhelm eingeflochten hat, geben bezeichnende Stimmungsbilder. Die Belagerung von Tsingtau war für die dort Kämpfenden und Wohnenden eine ernste und schreckensreiche Zeit, aber auch eine Zeit bewundernswerter Bewährung. Das Tagebuch Dr. Wilhelms bietet eine wertvolle Erinnerung an die wehmütigen und doch großen Tage.
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